Siebenbürgen  Zeittafel

995 Der spätere Kg. Stephan (der Heilige, 997-1038) heiratet Gisela, die Schwester Heinrichs II.
997-1038 Stephan I. begründet die christliche Königsgewalt, Ungarn christlicher Staat.
11. Jh. Transsilvania bei Ungarn. 1141-1143 Ansiedlung der ersten deutschen „Gäste“ unter Kg. Geisa (Geza) II. (1141-61).
Um 1150 Deutsche Siedler gründen Villa Hermanni ( Hermannstadt)
1191 Papst Cölestin III. bestätigt die Erhebung der Kirche der deutschen Siedler zur freien Propstei (des heiligen Ladislaus).
Um 1200 Bau der Burgkirche von Michelsberg und der Kirche von Mönchsdorf. Gründung der Kerzer Abtei durch Zisterzienser.
1205-34 Andreas II.
1211-1225 Der Deutsche Ritterorden im Burzenland.
Einwanderung deutscher Kolonisten, ansiedlung in 13 Bauerngemeinden.
Um 1212 Gründung von Kronstadt durch den Ritterorden.
1223 Villa Hermanni (Hermannsdorf) erstmals urkundlich genannt.
1224 Sachsen der Hermannstädter Provinz erhalten von Kg. Andreas II. den Goldenen Freibrief (Andreanum). Der Papst unterstellt das Burzenland seinem persönlichen Schutz.
1241 Vernichtender Tatareneinfall in Ungarn und Siebenbürgen. Hermannstadt, Kronstadt und Klausenburg zerstört.
1267 ff. Mediasch, Kronstadt (1271), Schäßburg (1280) erstmals erwähnt. 1291 Sachsen treten im siebenbürgischen Landtag als Einheit auf.
1292 Hermannstädter Spital erste Wohltätigkeitsanstalt Siebenbürgens. 13./14. Jh. Bildung der Feudalstaaten Walachei und Moldau.
Um 1300 Kronstädter Bürger bauen die Törzburg.
1300 Die Elisabethkirche in Hermannstadt genannt.
1301 Gründung des Reichs der osmanischen Türken in Kleinasien.
1322 Erwähnung der Hermannstädter Pfarrkirche.
1330 Baubeginn der Kirche von Frauendorf.
1342-82 Kg. Ludwig der Große: „Goldene Zeit“ der Sachsen.
1355 Kronstadt widersteht den Tataren.
1366 Privilegium Ludwigs des Großen sichert dem Nösnerland die gleichen Rechte zu wie der Hermannstädter Provinz.
1367 Erwähnung der Hermannstädter Zunft der Rotgerber.
1380 Das kirchliche Kapitel erkennt Kronstadt als Vorort des Burzenlands an.
1382 Fertigstellung des Chors der Kirche in Mühlbach.
1382/83 Aufstand rumänischer Bauern gegen die Sachsen.
1383 Baubeginn der „Schwarzen Kirche“ in Kronstadt.
1388 Erwähnung der Kronstädter Stadtschule.
1395 Türken erstmals im Burzenland.
1396 Schwere Niederlage des europäischen Kreuzheers unter Kg. Sigismund gegen die Türken bei Nikopolis.
1421 Türken stürmen Kronstadt, verschleppen den Stadtrat und zerstören Teile der Marienkirche. Aufstieg und Blüte des Osmanischen Reichs (bis 1566).
1422 Die Burzenländer erhalten das gleiche freie Recht wie die Hermannstädter im Andreanum.
1427 Der römisch-deutsche Ks. Sigismund regiert ein halbes Jahr lang von Kronstadt aus das Reich.
1432 Türken belagern Hermannstadt und Kronstadt.
1437 Königsrichter Trautenberger besiegt die Türken in einer Feldschlacht vor Hermannstadt.
1437 ff. Die 3 siebenbürgischen Stände (Szekler, Adel und Deutsche) treten zu einer Union (Unio trium nationum) im Landtag zusammen.
Die Sächsische Nationsuniversität (Universitas saxonum) wird zur politischen Institution der Deutschen auf Königsboden.
1438 Türken zerstören Mühlbach und Weißenburg.
1441 Siebenbürger besiegen die Türken zwischen Weißenburg und Hermannstadt.
1442 Erfolglose Belagerung Hermannstadts durch die Türken.
1457 Vlad der Pfähler führt Strafexpedition gegen Hermannstädter Provinz und Burzenland.
1464 Hermannstadt erhält Münzrecht. Die Hermannstädter Provinz wählt den ersten „Sachsengraf“.
1479 Sieg über die Türken in der Schlacht auf dem Brodfeld.
1484 Kg. Matthias Corvinus bestätigt die Siebenbürgische Nationsuniversität, deren Vorort Hermannstadt 1486 wird.
1493 Die vereinigten Völker Siebenbürgens besiegen die Türken am Nordausgang des Roten-Turm-Passes.
1498-1594 Johannes Honterus, der Reformator Siebenbürgens.
1500 Baubeginn der Kirche von Birthälm.
1507 Freundschaftsvertrag zwischen Hermannstadt und der Walachei.
1515 Erb- und Ehevertrag der Jagellonen mit Habsburg.
1526 Vernichtende Niederlage der Ungarn bei Mohäcs. Ungarn verliert Selbständigkeit, die Königskrone geht an Habsburg. Der Fürst Siebenbürgens Johann Zapolya tritt als Gegenkönig auf.
1526-1541 Machtkämpfe zwischen Zapolya und Ferdinand. Zapolya setzt sich in Ostungarn und Siebenbürgen durch.
1529 Türken unter Suleiman II dem Prächtigen belagern vergeblich Wien. Vernichtende Niederlage der Sachsen bei Marienburg durch Zapolyas Parteigänger Peter Rares. In Hermannstadt erscheint die „Lateinische Grammatik“ von Thomas Gemmarius, das älteste bekannte Druckwerk Siebenbürgens.
1530 Der Hermannstädter Arzt Pauschner veröffentlicht ein „Pestbüchlein“ .
1537-1607 Albert Huet.
1538 Friede von Großwardein.
1540 Johann Sigismund Zapolya zum König ausgerufen.
1541 5. Ungarnzug Suleimans. Ungarn für 150 Jahre geteilt: Der Westen und Norden habsburgisch, Zentralungarn türkisches Paschalik, Siebenbürgen autonomes Fürstentum unter türkischer Oberhoheit.Umgestaltung der Kronstädter Stadtschule in ein humanistisches Gymnasium.
1542 Siebenbürgens Landtag erkennt türkische Oberhoheit an.
1543 Das Reformationsbüchlein „Reformatio ecclesiae Coronensis“, und die „Schulordnung“ von Honterus erscheinen.
1544 Honterus Stadtpfarrer in Kronstadt, Einrichtung der Honterusdrukkerei.
1545 Die Synode von Mediasch beschließt den geschlossenen Übertritt des sächsischen Volks zur Reformation Luthers.
1551 Zapolyas Witwe tritt Siebenbürgen an Ferdinand von Habsburg ab. Kaiserliche Truppen unter dem spanischen General Castaldo rücken in Siebenbürgen ein. Gymnasium in Bistritz eröffnet.
1552 Der Woiwode der Moldau brennt Honigberg nieder.
1553/54 Pest fordert rund 5000 Opfer in Siebenbürgen.
1556 Schwere Feuerkatastrophe in Hermannstadt.
1557 ff. Beschlüsse des siebenbürgischen Landtags über die freie Religionsausübung für Luthertum, Katholizismus, Unitarismus und Calvinismus.
1563 Älteste Nachricht von den Hermannstädter Nachbarschaften.
1569-1612 Michael Weiß.
1570 Ein Großbrand in Hermannstadt zerstört 1306 Häuser.
1571 Stephan Bäthory Fürst von Siebenbürgen.
1572 Die sächsischen Gemeinden nehmen das Augsburgische Bekenntnis an.
1572-1867 Birthälm Sitz der Bischöfe der Evangelischen Landeskirche A.B.
1576 Stephan Bäthory wird Kg. von Polen, tritt Siebenbürgen an seinen Bruder Sigismund ab.
1583 „Der Sachsen inn Siebenbürgen Statuta oder eygen Landrecht“ erscheint (erst 1853 ersetzt).
1590 Auf Sachsenboden werden 329 rumänische und 13 446 sächsische Familien gezählt.
1593-1606 Neuer Krieg zwischen dem Osmanischen Reich und Österreich.
1599 Michael der Tapfere besiegt in der Schlacht von Schellenberg das Heer Andreas Bäthorys.
1600 Michael der Tapfere lässt sich als Fürst der Walachei, der Moldau und Siebenbürgens ausrufen (wird 1601 auf Befehl des kaiserlichen Generals Basta ermordet). Friede von Wien zwischen Stefan Bocskay von Siebenbürgen und Habsburg. ‚
1601 Hermannstadt huldigt dem Habsburger Ks. Rudolf II.
1602 Nach dem Abzug der kaiserlichen Truppen große Hungersnot in Siebenbürgen.
1605 Türken nehmen die Kirchenburg Schweischer.
1606 Sigismund Rakoczy Fürst Siebenbürgens.
1608 Gabriel Bäthory Fürst von Siebenbürgen (1613 ermordet).
1610 Bäthory bezichtigt die Hermannstädter des Hochverrats und verbannt den Großteil von ihnen. 1611 Bäthory nimmt Mediasch und fällt 1612 ins Burzenland ein.
1613-29 Gabriel Bethlen (Bethlen Gabor) Fürst von Siebenbürgen; europäische Rolle des Fürstentums im Dreißigjährigen Krieg.
1621-1629 Das Gymnasium von Weißenburg (später Karlsburg/Alba Julia) wird protestantische Universität. In Hermannstadt werden 21 Nachbarschaften gezählt.
1622 Hutterische Brüder (Habaner) aus Mähren treffen in Winz ein. Der deutsche Dichter Martin Opitz arbeitetals Gymnasialprofessor in Weißenburg.
1630-48 Fürst Georg I. Rakoczy. 1633 Rund 11 000 Siebenbürger erliegen der Pest.
1644 Rakoczy verbündet sich mit Schweden und Frankreich gegen den Kaiser.
1645 Friede von Linz zwischen Georg I. Rakoczy von Siebenbürgen und Ks. Ferdinand III., Bestätigung der Religionsfreiheit.
1648-60 Georg II. Rakoczy Fürst von Siebenbürgen.
1657 Siebenbürgen greift das mit der Türkei verbündete Polen an. 1657-1705 Leopold I.
1658 Hermannstadt kauft sich von den türkischen Belagerern frei, Tartlau widersteht.
1659 Bukarest wird Hauptstadt der Walachei.
1660 Georg II. Rakoczy belagert Hermannstadt 5 Monate lang.
1661-90 Fürst Michael Apafi I.
1662 Johann Kemeny führt ein kaiserliches Heer gegen die Türken, fällt in der Schlacht bei Schäßburg.
1664-1703 Sachs von Harteneck.
1676 Großbrand in Schäßburg zerstört 624 Häuser und einen Teil der Befestigung.
1683 Niederlage der Türken vor Wien.
1686-87 Apafi muß im Wiener, dann im Blasendorfer Vertrag die Oberhoheit Leopolds I. anerkennen und die Hauptplätze Siebenbürgens den Kaiserlichen ausliefern.
1687 Besetzung Siebenbürgens durch kaiserliche Truppen. Dem Kaiser wird vom Landtag zu Preßburg die Erblichkeit der Stephanskrone im Mannesstamm der Habsburger zuerkannt. Personalunion zwischen Österreich und Ungarn (bis 1918).
1688 Siebenbürgen sagt sich von der türkischen Herrschaft los, erkennt dafür die Hoheit der Habsburger an. Anton Graf Caraffa in Hermannstadt.
1689 Habsburgische Truppen brennen Kronstadt nieder.
1690/91 „Diploma Leopoldinum“: Bestätigung der Sonderstellung Siebenbürgens.
1692 Hermannstadt Hauptstadt Siebenbürgens (bis 1790).
1699 Türken verlieren im Frieden von Karlowitz Ungarn und Siebenbürgen an Österreich. Österreich-Ungarn europäische Großmacht. Durch die Schaffung der griechisch-katholischen, mit Rom unierten Kirche in Siebenbürgen entwickelt sich ein eigenes kirchliches Element.
1699-1867 Uneingeschränkte Herrschaft der Habsburger im Fürstentum Siebenbürgen.
1703 Sachs von Harteneck in Her­mannstadt enthauptet. Beginn des Aufstands der habsburgfeindlichen Kuruzzen unter Fürst Franz II. Ra­koczy.
1704 Vergebliche Belagerung Tart­laus durch aufständische Szekler. Die Horden Rakoczys stürmen Birthälm.
1705-1711 Kuruzzenaufstand durch den Frieden von Sathmar beendet.
1715 Letzte Hexenverbrennung in Hermannstadt.
1717 ff. Letzter Tatareneinfall. Im Burzenland sterben über 18 000 Per­sonen an der Pest.
1719 In Hermannstadt sind 26 Zünfte organisiert.
1721 Die Schulkomödie „Vermäh­lung des goldenen Zeitalters mit dem Genius von Siebenbürgen“ entsteht.
1721-1803 Samuel von Brukenthal.
1722 Einführung der allgemeinen Schulpflicht.
1733 Siebenbürger Rumänen fordern vom Wiener Hof die gleichen Rechte wie die 3 privilegiertenNationen.
1734-37 Karolingische Transmigra­tion.
1740-80 Maria Theresia Königin von Ungarn.
1744 Familien aus Baden-Durlach lassen sich bei Mühlbach nieder.
1748 Maria Theresia bestätigt die Handelssozietät der Hermannstädter Kaufleute.
1750 ff. Niedergang des siebenbür­gisch-sächsischen Gewerbes und Handels. Sachsenfamilien wandern nach Bukarest aus.
1752-76 Theresianische Translnigra­tion.
1761 Nach Aufständen rulnänischer Bauern ordnet der kaiserliche General Buccow die Zerstörung von rumäni­schen Kirchen und Klöstern an.
1761-63 Versuch der Ansiedlung preußischer Kriegsgefangener aus dem Siebenjährigen Krieg in Sieben­bürgen.
1762 Einrichtung der Militärgrenze. 1765 Siebenbürgen von Maria There­sia zum Großfürstentum erhoben.
1769 Hermannstadt erhält sein erstes Theater.
1773 Der zukünftige Ks. Joseph II. besucht Hermannstadt. !
1777-1787 Samuel von Brukenthal Gouverneur von Siebenbürgen.
1778 In Hermannstadt erscheint das „Theatral Wochenblatt“. Bau der ersten orthodoxen Kirche in Hermannstadt. ‚
1778-85 Am Großen Ring in Hermannstadt wird das Brukenthalpalais als Residenz des Gouverneurs errichtet, ab 1817 erstes Museum des Landes.
1780-1790 Joseph II. König von Ungarn.
1781 Toleranzedikt Josephs II. Das erste mundartlich gedruckte Gedicht erscheint in einem siebenbürgischen Kalender („Lob des Winters“).
1784 Aufstand rumänischer Bauern unter Horia, Closca und Crisan im Siebenbürgischen Erzgebirge. Unterstützung durch sächsische Leibeigene. Die „Siebenbürgische Zeitung“ erscheint als erstes politisches Blatt in Hermannstadt. ,
1788 Eröffnung des Theaters in Hermannstadts „Dickem Turm“.
1790 Verlegung der Landesregierung · von Hermannstadt nach Klausenburg. ; Auf Sachsenboden werden 21 324 rumänische und 23 386 sächsische Familien gezählt.
1791 Petition rumänischer Einwohner Siebenbürgens beim Wiener Hof, um als Nation anerkannt zu werden.
1795 August Ludwig von Schlözers „Kritische Sammlungen zur Geschichte der Deutschen in Siebenbürgen“ erscheint in 3 Bänden im Göttinger Verlag Vandenhoek und Ruprecht.
1796 Samuel C. F. Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, arbeitet als Leibarzt und Bibliothekar Brukenthals in Hermannstadt.
1796-1849 Stephan Ludwig Roth.
1803 Brukenthal hinterläßt seine umfangreichen Sammlungen dem evangelischen Gymnasium von Hermannstadt.
1805 Die „Siebenbürgischen Provinzialblätter“ erscheinen.
1817 Eröffnung des Brukenthalmuseums in Hermannstadt.
1817-93 Georg Daniel Teutsch.
1837 In Kronstadt erscheint das „Siebenbürgische Wochenblatt“, im Jahr darauf die „Blätter für Geist, Gemüt und Vaterlandskunde“.
1839 Gründung des Hermannstädter Musikvereins (HMV).
1840 Schullers „Gedichte siebenbürgisch-sächsischer Mündart“ erscheinen.
Gründung des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde.
1841 Gründung der ersten deutschen Bank in Hermannstadt.
1842 Stephan Ludwig Roth wendet sich in seiner Schrift „Der Sprachkampf in Siebenbürgen“ gegen Madjarisierung.
1843 In Hermannstadt erscheint die Zeitschrift „Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde“.
1844 Gründung der Sächsischen Rechtsakademie.
Hermannstadt erhält seinen ersten Turnverein.
1845/46 Einwanderung von 407 württembergischen Familien.
1847 Walzerkönig Johann Strauß in Siebenbürgen.
1848 Rund 30 000 Rumänen fordern auf dem Freiheitsfeld in Blasendorf die Gleichberechtigung mit den 3 privilegierten Nationen. Bauernbefreiung auf Komitats- und Szeklerboden.
1848/49 Revolution in Österreich, ungarische Erhebung gegen Wien. Loslösung Ungarns von Österreich unter Ludwig Kossuth und Vereinigung mit Siebenbürgen.
Ungarn besetzen Hermannstadt. Niederschlagung der Rebellion mit russischer Hilfe.
1849 Stephan Ludwig Roth in Klausenburg erschossen. Siebenbürgen wieder selbständiges österreichisches Kronland.
1851 Auflösung der siebenbürgischen Militärgrenze. In Bistritz wird der erste „Spar- und Aushilfsverein“ gegründet.
1852-58 Georg Daniel Teutschs „Geschichte der Siebenbürger Sachsen für das sächsische Volk“ erscheint und wird zum „Volksbuch“.
1853 Abschaffung des sächsischen Gesetzbuchs „Eigenlandrecht“. Nach der Überführung der Gebeine von Klausenburg wird Stephan Ludwig Roth im Schülergarten zu Mediasch bestattet.
Um 1860 Sachsen verlieren absolute Mehrheit auf Königsboden.
1860 Wiederherstellung der siebenbürgischen Hofkanzlei mit der alten Verfassung. Gründung des Hermannstädter Männergesangvereins (Liedertafel „Hermania“).
1861 Gründung des Kronstädter Turnvereins und des Siebenbürgischen Gustav-Adolf-Vereins.
1863 Rumänen erstmals im Hermannstädter Landtag vertreten.
1865 Madjaren gewinnen das Übergewicht im Landtag.
1866 Deutscher Krieg mit Niederlage Österreichs bei Königgrätz. Karl von Hohenzollern-Sigmaringen Fürst, ab 1881 Kg. von Rumänien. Union Siebenbürgens mit Ungarn, 1867 durch königliches Reskript vollzogen. Franz Obert gibt den „Schul- und Kirchenboten für das Sachsenland“ heraus (ab 1920 „Schule und Leben“.)
1867-93 Georg Daniel Teutsch evangelisch-sächsischer Bischof, Rückverlegung des Bischofssitzes von Birthälm nach Hermannstadt.
1867-1918 Österreich-ungarischer Ausgleich. Ungarn (mit Siebenbürgen) ein bis auf Außenpolitik, Heerwesen und Finanzen selbständiger Reichsteil.
1868 In Klausenburg wird die politische Autonomie der 3 Nationen aufgehoben. Gründung des Schäßburger Turnvereins.
1870 Gründung der Bistritzer, im Jahr darauf der Burzenländer und Mediascher Ackerbauschulen. Aufhebung des Flurzwangs.
1874 In Hermannstadt erscheinen das Siebenbürgisch-Deutsche Tageblatt“ „
und das „Archiv des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde“ (ab 1931: „Siebenbürgische Vierteljahresschrift“).
1875 Auflösung der Zünfte.
1876 Die ungarische Regierung löst die Sächsische Nationsuniversität auf (seit 1481). Entstehung der Sächsischen Volkspartei.
1877/78 Nach dem russisch-rumänisch-türkischen Krieg wird Rumänien unabhängig.
1878 Großmächte erkennen Rumänien als souveränes Fürstentum an. Sachsen erhalten eigene Lehrerbildungsanstalt.
1879 Johannes Brahms in Hermannstadt.
1880 Gründung des siebenbürgischen Karpatenvereins.
1881 Rumänien Königreich. Richard Strauß in Hermannstadt.
1882 Dreibund Osterreich-Ungarn, Deutsches Reich und Italien, dem Rumänien 1883 beitritt.
1883 ff. Erste Auswanderungswelle nach Nordamerika.
1884 Gründung des allgemeinen evangelischen Frauenvereins.
1891 Gründung der Siebenbürger Vereinsbank durch Karl Wölff.
1894 Der „Vater der Weltraumfahrt“ Hermann Oberth in Hermannstadt geboren. Lehrerbildungsanstalt in Hermannstadt nimmt Arbeit auf.
1899 Uraufführung von Hermann Kirchners siebenbürgisch-sächsischer Volksoper „Der Herr der Hann“ in Mediasch.
1902 In Hermannstadt erscheint die Wochenschrift für Humor und Satire „Neppendorfer Blätter“ (ab 1929 „Lustige Welt“). Die Sachsen in den USA schließen sich zu einem „Zentralverband“ zusammen.
1904 Gründung des „Sebastian-HannVereins für heimische Kunstbestrebungen“ in Hermannstadt.
1908 Gründung des Burzenländischen Museums in Kronstadt.
1908-1914 Adolf Meschendörfers Halbmonatsschrift für Kultur und Leben „Die Karpathen“ erscheint.
1910 In Cleveland/Ohio (USA) wird das erste Sachsenheim eröffnet.
1914 Nach der Ermordung Franz Ferdinands in Sarajewo erklärt Rumänien seine Neutralität. Nach dem Tod von Carol I. wird Ferdinand Kg. von Rumänien (bis 1927).
1916 Kriegseintritt Rumäniens auf seiten der Entente. Bei Hermannstadt erste große Schlacht zwischen Rumänien und Österreich-Ungarn. Eroberung des größten Teils Rumäniens durch die Mittelmächte. Mackensen zieht in Bukarest ein.
1918 Das geschlagene Rumänien gehört zu den Gewinnern des Kriegs. Die Rumänen Siebenbürgens erklären in Karlsburg den Anschluss an Rumänien.
1. Dezember 1918 proklamierte Siebenbürgen seine Vereinigung mit Rumänien
In Siebenbürgen leben 234 000 Sachsen.
1918-21 Erste Agrarreform.
1919 Friedensvertrag von St. Germain mit Österreich. Siebenbürger Sachsen votieren für den Anschluss an Rumänien.
1920 Im Vertrag von Trianon verliert Ungarn sieben Zehntel seines Gebiets und zwei Drittel seiner Bevölkerung.
1921 „Kleine Entente“ zwischen der Tschechoslowakei, Rumänien und Jugoslawien zur Verhinderung jeder habsburgischen Restauration und Grenzrevision. Auf dem deutschen Tag in Czernowitz wird der „Verband der Deutschen in Großrumänien“ ins Leben gerufen. Erneuerung des „Allgemeinen siebenbürgisch-deutschen Jugendbunds“.
1922. Zweite Auswanderungswelle nach Nordamerika.
1923. Einführung der rumänischen Sprache als Unterichtsgegenstand in der Schule
1923 Hermann Oberth veröffentlicht sein aufsehenerregendes Buch „Die Rakete zu den Planetenräumen“.
1924 Heinrich Zillich gibt die Zeitschrift „Klingsor“ heraus.
1925 Verwaltungsreformen schränken den Gebrauch der deutschen Sprache bei Behörden ein.
1927 Tod Kg. Ferdinands I.
1930 In Großrumänien leben rund 740 000 Deutsche, darunter rund 250 000 Sachsen.
Carol II. König von Großrumänien (bis 1940).
1933 Ein Rumäne löst den letzten deutschen Bürgermeister von Hermannstadt ab. Das neugegründete „Deutsche Landestheater in Rumänien“ spielt im Stadttheater Hermannstadt Schillers „Wilhelm Tell“.
1934 Verbot der „Nationalen Erwekkungsbewegung der Deutschen in Rumänien“ (NEDR). Erster „Sachsentag“ der in die USA ausgewanderten Siebenbürger in Youngstown/Ohio.
1937 Endgültige Auflösung der Nationsuniversität.
1938 ff. Ungarn gewinnt mit Hilfe Berlins einen Teil der in Trianon verlorenen Gebiete zurück. Carol II. schaltet das rumänische Parlament und die Parteien aus.
1939 Rumänien erklärt bei Ausbruch des Kriegs strengste Neutralität. In Rumänien leben – vor der Umsiedlung aus Buchenland, Dobrudscha und Bessarabien – rund 800 000 Deutsche.
1940 Rumänien muss Bessarabien und die Nordbukowina an die Sowjetunion abtreten. Nordsiebenbürgen und der Szeklergipfel gehen nach dem 2. Wiener Schiedsspruch an Ungarn zurück. Carol II. dankt zugunsten seines Sohns Michael I. ab. Einrichtung der Volksgruppenführung, Beginn der nationalsozialistischen Ära der Siebenbürger Sachsen. Das sog. Volksgruppengesetz deklariert die „Deutsche Volksgruppe in Rumänien“ als juristische Person öffentlichen Rechts. Schweres Erdbeben im Burzenland. In Siebenbürgen leben rund 248 000 Sachsen.
1940-44 Militärdiktatur unter Marschall Ion Antonescu.
1941 Rumänien beteiligt sich am Krieg gegen die Sowjetunion.
1942-43 Zwischenstaatliche Abkommen erlauben Einberufung der deutschstämmigen Siebenbürger zur Waffen-SS.
1944 Sowjetischer Einmarsch und Umsturz in Rumänien, Bruch des Waffenbündnisses mit Deutschland. Flucht von Teilen der deutschen Bevölkerung in den Westen. Wachsender kommunistischer Einfluß auf die rumänische Regierung.
1945 An den Fronten des Zweiten Weltkriegs sind rund 8000 Sachsen gefallen, rund 37 000 ‚ werden zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion verschickt (das Gros 1951 nach Deutschland zurückgeführt).
1945. Sachsen verlieren alle politischen Rechte und werden durch das 2. Agrarreformgesetz fast ausnahmslos enteignet. Der kommunistische Staat eignet sich das verblieberie Vermögen und das Archiv der Nationsuniversität an. Deutsche aus Rumänien in Deutschland, Aussiedlung und Eingliederung als Hauptprobleme neben der Erhaltung der kulturellen Identität.
1947 Abdankung Michaels I.; Ende der Hohenzollernherrschaft. ‚
1948 Errichtung der Volksrepublik Rumänien. Schulwesen und Brukenthalmuseum werden verstaatlicht.
3. Auswanderungswelle nach Nordamerika.
1949 Fritz Heinz Reimesch gründet in Deutschland den „Verband der Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben“, aus dem die heutige Landsmannschaft hervorgeht.
1950 Wählrecht für die rumänischen Staatsangehörigen deutscher Nationalität. Die „Siebenbürgische Zeitung“ erscheint als Organ der Landsmannschaft in Deutschland.
1955 Das Deutsche und Rumänische Rote Kreuz beginnen mit der Familienzusammenführung.
1956 Die sächsischen Bauern erhalten ihre Höfe (ohne die landwirtschaftlichen Grundstücke) zurück.
1957 In Kronstadt erscheint die Volkszeitung“ (später: „Karpaten rundschau“). Übernahme der Patenschaft für die Sachsen durch das Land Nordrhein-Westfalen.
1960 Der Hilfsverein der Siebenbürger Sachsen „Johannes Honterus“ wird neuer Besitzer von Schloss Horneck/Gundelsheim. Gründung der Landsmannschaft in Kanada.
1968 Die „Hermannstädter Zeitung“ erscheint (ab 1971: „Die Woche“). 1969 Schaffung des „Rats der Werktätigen deutscher Nationalität“. Das rumänische Fernsehen beginnt mit deutschsprachigen Sendungen.
1971 Bundespräsident Heinemann in Siebenbürgen.
1977 In einer Volkszählung bezeichnen sich unter 21,5 Millionen Rumänen 358 732 Personen als Deutsche, Sachsen oder Schwaben (jetzt „Mitwohnende deutscher Nationalität“).
1978 Bundesrepublik Deutschland erwirkt Auswanderungsquote, nach der jährlich 10-12 000 rumänische Staatsbürger deutscher Nationalität das Land verlassen dürfen.
1979 In Rumänien erscheinen noch 6 deutschsprachige Presseorgane.
1982 ff. Ernste Energie- und Ernährungskrise in Rumänien.
1985 In Siebenbürgen leben rund 105 000 Deutsche, in der Bundesrepublik Deutschland etwa 115 000, in Österreich 15 000, in USA und Kanada jeweils rund 10 000 Sachsen.
1989 Dezemberrevolution: Volksaufstand gegen Ceausescu und Grenzöffnung. Gründung des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDft).

1990 ff. Verstärkte Auswanderung der Sachsen.
1992 In Siebenbürgen , leben noch rund 25 000 Sachsen.

Quelle Unvergessene Heimat Siebenbürgen von Bernd G. Längin  Weltbild Verlag

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner